| Pressemeldung | Nr. 061

Auflösung der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle

Gestern (15. April 2024) hat in Bonn die Mitgliederversammlung der „Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle e. V.“ beschlossen, den Verein als Trägerorganisation der „Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle“ (KSZ) in Mönchengladbach aufzulösen. Die KSZ wird entsprechend mit Ablauf des 31. Dezember 2024 ihre Arbeit einstellen.

Die KSZ ist eine 1963 errichtete, überdiözesane Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Kernaufgabe ist die Auseinandersetzung mit sozial- und gesellschaftspolitischen Fragen auf der Grundlage der Katholischen Soziallehre und der Christlichen Sozialethik.

Hauptgrund für die geplante Schließung der KSZ ist die veränderte gesellschaftliche Situation: In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Christliche Sozialethik immer stärker als eigenständiger Fachbereich an den katholisch-theologischen Fakultäten etabliert. Auch in katholischen Akademien der (Erz-)Diözesen werden sozial- und gesellschaftspolitische Fragestellungen intensiv reflektiert. Die theologische Auseinandersetzung mit katholischen und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen hat sich pluralisiert und findet heute an ganz unterschiedlichen Orten statt, was der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zuträglich ist. Hinzu kommt der Rückgang finanzieller Ressourcen.

Den deutschen Bischöfen und dem ZdK ist bewusst, dass die geplante Schließung der KSZ ein Einschnitt ist. Dieser Schritt bedeutet nicht, die Sozialethik als Thema aufzugeben. Es ist vielmehr das Ziel, die Besorgung der vielen Aufgaben der Kirche zukunftsfest zu machen. Die Auseinandersetzung mit sozial- und gesellschaftspolitischen Fragen wird auch in Zukunft eine zentrale Aufgabe sein.

Die Bischöfe und das ZdK danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KSZ für ihre große Fachexpertise und die ebenso große Loyalität. Über Jahrzehnte haben sie dazu beigetragen, die Katholische Soziallehre in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen und in politischen Angelegenheiten einen sozialethischen Maßstab anzulegen. Der verstorbene Pater Prof. Dr. Anton Rauscher SJ hat über mehr als vier Jahrzehnte die Geschicke der KSZ geleitet. Ihm und seinem Nachfolger Msgr. Prof. Dr. Peter Schallenberg gilt der Dank für das Engagement, das sie für die KSZ aufgebracht haben. Es ist den Verantwortlichen ein großes Anliegen, die fünf Beschäftigten der KSZ bei ihrer beruflichen Neuorientierung aktiv zu unterstützen, damit gute und sozialverträgliche Lösungen gefunden werden.


Hintergrund

Die Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle (KSZ) ist eine überdiözesane Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Sie versteht sich als kommunikative Schnittstelle zwischen den verschiedenen kirchlichen und wissenschaftlichen Akteuren, die sich vor dem Hintergrund der Katholischen Soziallehre und der Christlichen Sozialethik mit sozialen Fragestellungen auseinandersetzen. Die KSZ besteht seit 1963 mit Sitz in Mönchengladbach.

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